El Bolsón ist wie die Neustadt, nur ohne den Rest der Stadt. Ich habe mich sofort wohl gefühlt. Bariloche dagegen ist wie die Altstadt, ein Tourinest, das weniger auf Flair aus ist, als auf das Geld der Besucher. Zumindest habe ich mich so gefühlt.
Wir haben natürlich wieder gecampt. So langsam werden wir, glaube ich, häuslich im Zelt. Jeder hat seine Seite und einen schmalen Streifen, auf dem ein paar Sachen, wie Klamotten und die Tankrucksäcke, Platz haben. Und der Campingplatz in El Bolsón ist der erste über den ich wirklich sagen kann, dass er mir gefällt: die Duschen sind relativ neu und es kommt schon nach einer halben Minute warmes Wasser – und damit meine ich solches, das man mit kaltem Wasser mischen muss, um sich nicht zu verbrühen; der Platz ist groß und man kan sich platzieren, wo man will und die Leute hier sind sehr, sehr nett und helfen einem immer. Und seit langem gibt es wieder mal jemanden, mit dem man halbwegs gut reden kann seit Martina und Enzo in Valpo und den man nach dem einen oder anderen fragen kann, denn Frederico, der uns hier begrüßt hat, spricht Englisch. Er hat mich auch ein bisschen an zu Hause erinnert, weil er seine Gürteltasche genauso schräg über die Schulter hängt, wie es die Jana immer gemacht hat. Die Preise hier sind auch ganz akzeptabel. Für eine Nacht bezahlt man pro Stellplatz 60 Argentinische Pesos, das sind 9 Euro.
Letztlich sind wir hier sogar 3 Nächte geblieben, die letzte allerdings nur, weil Sonntag war und wir ein Päckchen schicken wollten und die Post erst wieder am Montag aufgemacht hat. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ansonsten ist der Ort klein aber langezogen, zwischen hohen Bergen, hat einen kleinen Flugplatz und eine Feria Artesanal, also einen Markt, der bis zu 4 Mal in der Woche (Dienstag, Donnerstag, Samstag, manchmal Sonntags) öffnet. Hier gibt es auch die berühmten Mate-Becher her, an denen Yaron so hängt. Da der Fuß leider immer noch nicht ganz so tut, wie er soll, sind wir zum Aussichtspunkt auf das Tal der Rio Azul gefahren und nicht gewandert. Ein bisschen anders hatte ich ihn mir schon vorgestellt, aber wie er sich durch das Tal schlängelt, türkis einen anfunkelt und irgendwann dort ganz weit hinten verschwindet, so fasziniert er dann doch.
LG, Madl