24 Karten. Das ist das Fazit, das wir aus unserer Reise bezüglich geschriebener und verschickter Karten aus Ushuaia ziehen. Und wie immer ein später Start zum nächsten Ziel: Río Grande.
Ja, richtig, da waren wir schon einmal. Aber aus Argentinisch-Feuerland gibt es nun mal nur zwei Grenzübergänge, einen durch noch mehr Ripio inklusive Flussdurchfahrung und den altbekannten.
Wir sind also zurückgekehrt zu Willie. Seit kurzem betreibt er das „Bed & Breakfast Ruta 40” in Río Grande, direkt zwischen einer Heladeria (Eisdiele) und dem Tattoostudio „Primitivo Rock”. Unsere Motorräder haben wir schon beim letzten Besuch im Vorgarten abstellen können. Und auch wie beim letzten Besuch haben wir das Doppelzimmer bezogen. In dem Dorm nebenan waren diesmal keine Gäste eingezogen und wir waren ganz allein. Schon auf der Fahrt zum B&B Ruta 40 hatte ich mir überlegt Plinsen zu machen. Nach der Ankunft, bei der uns Willie mit einem „I was looking around town for you“ (Ich habe schon die ganze Zeit nach euch gesucht und bin herumgelaufen) begrüßte, sind wir gleich zum Supermarkt gelaufen und haben eingekauft: Eier, Mehl, Milch, Apfelmus(!!!), Tomaten und Avocados (=paltas). Und dann alles für den Teig gemixt und in die Pfanne.
In der Zwischenzeit war Willies Kumpel Claudio, den wir auch schon kannten, vorbeigekommen. Da er noch weniger Englisch kann, ist das eine gute Gelegenheit Spanisch zu lernen und zu sprechen.
Hungrig wie immer haben wir uns also an den Tisch gesetzt und beide eingeladen. „Nein, nein, ich gucke mir erstmal an, wie ihr Süßes mit Herzhaftem mixt”, bedankte sich Claudio. Als ich ihm erklärte, dass wir nicht beides gleichzeitig drauf essen und die Version mit der Guacamole sowieso ein Experiment sei, nahm er dann doch Platz. Anstoßen mit einem kühlenden Bier, dachten wir uns und boten auch gleich noch Claudio eins an. Der nahm dankend an, aber Willie fragte ganz erstaunt „Willst du gar keinen Wein?” Also dann Bier für die Deutschen, Wein für die Argentinier.
Und dann endlich das Plinsen-Essen. 1) Plinse auf den Teller, 2) Zucker drauf, 3) Apfelmus.
Nach einigem Zögern versuchte es dann erst Claudio und schließlich auch Willie. Und sie fanden es „rica”, also lecker. Da es dann schon sehr spät war und wir eigentlich am nächsten Tag nicht zu spät aufbrechen wollten, hat es uns in unser Zimmer gezogen. Doch als ich schon die Zahnbürste in der Hand hatte, kam Willie und sagte „Komm, es gibt noch Eis!“
Was für ein Abendessen. „Plinsen” heißen hier übrigens Panqueque.
Lg, Madl
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