Punta Tombo, eine halbe Million Pinguine – 60 Arg$ (9€). Peninsula Valdes, Wale, Pinguine, Robben, Seelöwen – 100 Arg$ (15,50€). Puerto San Julián, Robben, Pinguine, Cormorane, Delfine – kostenlos.
Endlich wieder da, wo man campen kann. Und endlich an der Atlantikküste. Puerto San Julián soll laut Ailin, einer Chilenin, die wir in Coihayque getroffen haben, sogar die schönsten Sonnenuntergänge haben. Also bleiben wir gleich noch eine Nacht.
Um endlich etwas von der marinen Tierwelt zu sehen – Guanacos und Nandus sind ja lustige Tiere, aber Abwechslung ist auch mal schön – sind wir den „Circuito Costero”, eine Sand-/Schotter-/Erdstraße 20 km entlang der Küste gefahren. Zum Baden ist es noch zu kalt, das wollen wir noch weiter im Norden tun, aber Robben wollen wir sehen. Also aufs Motorrad gehüpft und los.
Auf einer Insel draußen im Meer gibt es eine Pinguinkolonie, von der Küste sieht man sie nicht, aber immerhin ziehen die Wolken schnell vorbei und machen dabei schöne Motive. Die Strecke ist auch eine Abwechslung, sowohl fürs Auge als auch für die Fahrtechnik. Als Teilzeitsozius habe ich diesmal die Kamera in der Hand. Und als wir schließlich bei den Robben ankommen, müssen wir an unsere Robbe zu Hause denken: braun, faul dahin gefletzt oder ins Wasser rein und spielen. Und direkt daneben, an einem Felsvorsprung, brüten und fischen und spähen Kormorane. Ich hatte sie mir größer vorgestellt. Und mehr wie Vögel, vielleicht wie Möwen oder Kraniche. Aber sie sehen aus wie Pinguine, wenn sie am Felsen sitzen. Fliegende Pinguine. Und auch die Kormorane fliegen aufs Wasser zu, rein, Fisch (?) schnappen und wieder raus auf den Felsen.
Delfine, sogenannte Toninas, gibt es hier auch. Sie sind kleiner als die Delfine, die man aus dem Fernsehen kennt. Leider haben sie sich nicht gezeigt, war wohl einfach zu windig an dem Tag.
Und natürlich haben wir uns aufgemacht zur Punta Tombo. Die Strecke ist wie oft eine Schotterpiste, aber relativ gute Wellblechpiste aus festem Boden auf circa 20 km. Danach gehts weitere 2 km mit dem Shuttlebus zum Zugang zur Kolonie und man bekommt einen kleinen Benimm-Kurs für den Aufenthalt im Gebiet der Frackträger. Soweit das Auge reicht, nur Pinguine. Da sie gerade Junge haben, muss man besonders vorsichtig sein, aber mehr als 2 m soll man sich den Pinguinen sowieso nicht nähern. Die „Holzwege”, die über den Schotter gebaut sind, sind für den Menschen, außer es steht ein Pinguin drauf. Dann bitte außen vorbei. Yaron hat sich allerdings gefragt, warum jetzt alles so touristisch ausgebaut ist mit Besucherzentrum und vorgeschriebenen Wegen. Vor sechs Jahren war es noch alles freier.
Aus Faulheit und Schotterpistenmüdigkeit sind wir nicht bis zu den Kolonien auf der Peninsula Valdes gefahren. Denn mindestens 70 km Schotterpiste hin und das gleiche zurück – ganz zu schweigen von den 100 km Asphalt – sind uns irgendwie zu viel gewesen. Genaugenommen sind wir bis zum Eingang gefahren, haben bezahlt, sind 20 km Schotter gefahren und dann umgedreht. Und mit 17:00 Uhr Ankunftszeit waren wir eh viel zu spät. Da beim Verlassen des Parks auch die Gültigkeit verlischt – wer auf der Insel bleibt und campt muss für zwei Tage nur einmal Eintritt bezahlen – sind wir nicht noch einmal die ganze Strecke gefahren.
Am meisten hat sich der Circuito Costero gelohnt: viele Tiere, direkt an der Strecke, kaum Menschen. Ob da keiner hinfährt, weil es nichts kostet?
Lg, Madl
PS: Die Bilder zum Text sind in der Galerie Atlantikküste
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